Am 03. Januar traf sich unser Stamm zusammen mit dem befreundeten Stamm Waldläufer aus Grafenwöhr, um gemeinsam mit 40 Personen die Clan-Streitigkeiten in Schottland friedlich zu lösen.
Der alte Clanchef MacKenzie hatte in einer großen Schlacht fast seinen gesamten Clan verloren und nun war sein Land schutzlos. Da die anderen Clans (Großfamilien) alle Anspruch darauf erhoben, stand ein großer Streit bevor. Als letzte Rettung rief der alte MacKenzie uns zu Hilfe, um einen fairen Wettkampf zwischen den Clans auszutragen und dem Gewinner das Gebiet des alten Clanchefs zu vermachen.
So fuhren wir gemeinsam ins Georg-Müller-Haus im „Sauloch“ in die Nähe von Rödental. Nach Erklärung der Hausregeln und dem Einrichten konnte es richtig los gehen.
Nachdem Selma ein paar interessante Fakten zu Schottland und dem damaligen Clanleben erzählt hatte, ging es an die Aufteilung und Namensfindung der Clans. Kurz darauf waren auch die tapfer anmutenden Clan-Namen gefunden: „Bärenclan“, „Lumos“, „McDonald“ und „Forbes“. Jeder der vier Clans wählte kurz darauf seinen Clanführer – wohlüberlegt, dass dieser einer der Erfahrensten und Tapfersten der Clanfamilie sein sollte.
Nachdem dieser seinen Treueeid abgelegt hatte und eingekleidet war, bekam jeder noch das Lagerabzeichen umgehängt.
Nun war die Kreativität jedes Clans gefragt. Denn es galt, die Clanfahne zu erstellen. Jede Gruppe gab ihr Bestes und so wurden vier tolle Clanfahnen fertig.
Die Küche war so überwältigt, dass jeder leckere Hackfleischklößchen mit Stampf und Gemüse erhielt. Nach einer kleinen Geburtstagsfeier für Lenny leitete der Spieleabend das Ende des ersten Tages ein.
Am zweiten Tag ging es direkt nach dem Frühstück ins Gelände. Jede Gruppe wurde zu ihrem Gebiet begleitet, wo sie ihre Clanburg errichteten und die Clanfahne versteckten. Im Anschluss daran galt es, die feindlichen Besitzurkunden, welche zuvor an den Fahnen befestigt wurden, zu erobern bzw. wieder zurückzugewinnen.
Nach diesen anstrengenden Stunden im felsigen Gelände stärkten sich die Wettstreiter erstmal und wärmten sich für die anschließende Geländeerkundung. In einer Höhle in der „Sauloch-Klamm“ trafen wir auf die Weisheit, die uns von den blutigen und kämpferischen Auseinandersetzungen berichtete. Dieser Ureinwohner ermahnte uns, die Kämpfe sein zu lassen und stattdessen eine friedvolle Lösung zu suchen, um das Gebiet des alten Clanchefs zu vererben.
Etwas nachdenklich gestimmt halfen, wie jeden Abend, Mitglieder eines Clans bei der Zubereitung des Abendessens. Als Tagesabschluss leitete Ramona nun noch den, aus verschiedensten Disziplinen stattfindenden, schottischen Wettstreit ein.
Der letzte vollständige Tag rückte an und mit ihm das Highlight des Winterlagers. Direkt nach dem Frühstück begaben wir uns auf den Zeltplatz, um die Highlandgames auszutragen. Jeder Clan spielte für sich in den sechs Disziplinen Baumstammwerfen, Tauziehen, Heusackweitwurf, Gewichtweitwurf, Baumstammslalom und Steine hamstern.
Hierfür erhielt jeder Clan Punkte, die anschließend zur Gesamtwertung beitrugen. Es zählten nicht nur die Punkte des zurückliegenden Wettkampfs, sondern auch die erkämpften Punkte der vorherigen Tage. Auch wurden Sonderpunkte für Teamgeist und herausragende Leistungen vergeben.
Am Nachmittag ging es in unbekanntes Gelände auf Jagd. Aufgabe war es, Leckereien für den Abschlussabend zu „jagen“, und die Clans machten reichlich Beute.
Nach Einbruch der Dunkelheit ging es im Schweigemarsch hinauf zum alten Zeltplatz. Der Schein unserer Fackeln warf so manche Schattengestalt von den beindruckenden Felsen zurück. Durch Fackeln und Kerzen erleuchtet, fanden wir in einer Felsengruppe den passenden feierlichen Rahmen für unsere Versprechensfeier. Während diesem, für jeden Anwesenden immer wieder ergreifenden Akt, wurde das ein oder andere Halstuch verliehen und neue Gruppenführer ernannt. Zusätzlich überreichten wir Ramona, welche den Großteil des Lagers geplant hatte, eine goldene Flasche Punsch mit Unterschriften aller als kleines Dankeschön 😊.
Zurück im Haus ließen wir das Lager mit allen noch gemütlich ausklingen. Die Waldläufer bereiteten hierfür ihren traditionellen Chai zu, der allen Kindern köstlich schmeckte (natürlich alkoholfrei 😊).
Am letzten Morgen galt es, das großflächige Haus zu putzen. So wollten wir bereits um 6 Uhr aufstehen, um alles fristgerecht fertig zu haben.
Leider hatte der Großteil von uns verschlafen und so standen wir erst um 8 Uhr auf. Da um 10 Uhr alles fertig sein musste, war jeder Einzelne gefordert, etwas zügiger als sonst seine Sachen zu packen und mitzuhelfen. So gab es schon kurz darauf Frühstück und jeder packte zügig seine sieben Sachen. In anderthalb Stunden reinigten wir das ganze Haus schnell und gründlich. So hatten wir schließlich noch genug Zeit für den Abschlusskreis und die Siegerehrung, bevor jeder wieder die Heimreise dieser Aktion antrat.
Ein erfolgreiches Winterlager und ein friedvoller Wettkampf gingen im Nu vorüber. Danke an alle, die dabei waren
