Am 03. Juli 2021 startete die Rovergruppe „Sir Ector“ bei schönstem Sommerwetter zu ihrem diesjährigen Haijk. Leider konnten nicht alle unserer „Ectorianer“ daran teilnehmen. Unser Grauer Wolf war diesmal der „Leitwolf“ und führte Sammy und Ramönchen durch das grüne und schattige Tal mitten im Frankenwald. Einer Sage nach hat Thor mit seinem großem Hammer an einen riesigen Felsen geschlagen und damit den Weg für die Steinach freigemacht. Heute ist die dadurch entstandene Klamm eines der schönsten Geotope Bayerns und besonders an einem warmen Sommertag schätzt der Wanderer den Schatten der Bäume und die Kühle des dahin plätschernden Wassers.
Ausgangspunkt war der anerkannte Erholungsort Stadtsteinach. Gleich neben dem Wanderparkplatz befindet sich die seit 1868 in Betrieb genommene Schneidmühle am Hochofen. Dort wurden aus „Blöchern“ (unbearbeitete Stämme) Balken und Bretter geschnitten. Das Mühlrad drehte sich fleißig und wurde ausgiebig bestaunt. Weiter schlängelte sich der Schotterweg in den Wald hinein. Stetig ging es dann den Berg hinauf zur Ruine Nordeck. Um das Jahr 1000 wurde durch einen Grafen von Henneberg die Burg Nordeck als Schutzburg seiner Ländereien gebaut. Im 12. Jahrhundert ging die Burg auf Bischof Eberhard von Bamberg über. Dieser setzte Amtmänner ein, die auf der Burg wohnten und die Verwaltung übernahmen und Recht sprachen.
Jedoch erlagen im Laufe der Jahrhunderte diese der Habgier und überfielen die Handelszüge der Kaufherren durch das Steinachtal, denen sie eigentlich Schutz gewähren sollten.
Im Bauernaufstand 1525 wurde die Burg schließlich von den aufständischen Bauern zerstört. Nur ein Trümmerhaufen mit den Resten des achteckigen Gefängnisturmes, dem Kopf der Zugbrücke und den Trümmern des Wartturmes blieb von der einst stolzen Veste übrig. Nach ausgiebiger Besichtigung folgte unsere kleine Gruppe dem Waldweg hinab ins Tal der Steinach. Viel zu früh erreichten wir unsere Mittagseinkehr. Kurzentschlossen überquerten wir die Holzbrücke vor der Waldschänke und wanderten weiter dem Flusslauf entlang bis zum Kupferloch, einer ehemaligen Erzabbaustätte. Nun stellte sich aber doch so langsam der Hunger ein und wir traten den Rückweg an. An der Waldschänke durchliefen wir erst einmal das inzwischen allen bekannte Corona-Ritual mit Händedesinfektion und Datendokumentation, bevor wir uns eine Brotzeit einverleibten. Frisch gestärkt nahmen wir den Rückweg unter die Sohlen unserer Wanderschuhe. Zwischen den Bäumen entdeckten wir die verlassenen Gebäude und den großen Schlot des Hochofens. Es wurden Vermutungen angestellt, wie wohl dieser große Schlot aus Backstein aufgebaut worden war und ehe wir uns versahen, waren wir wieder am Ausgangspunkt unseres Haijks angekommen.
Ramönchen
Doch seht selbst. Hier sind unsere Bilder: